Bahnbrechende Tätigkeit einer Vinzentinerin
Sr. Marie-Clotilde (1924-2003)
Im Gästebuch findet man einen Eintrag von "Soeur Clotilde, Fille de la Charité". Die Auslandsliechtensteinerin hatte in den vierziger Jahren, kurze Zeit das Institut St Elisabeth in Schaan besucht, und dann an der Uni Genf studiert. Trotz elterlicher Bedenken, entschied sie sich für ein Leben im Kloster des Vinzentinerordens in Frankreich. Erst nach ihrer "Zweiten Profess" (1953) erhielt sie Urlaub, mit der Erlaubnis bei den Zamser Schwestern des Vaduzer Bürgerheims zu wohnen. So konnte sie wieder den Kontakt mit ihrer Verwandtschaft in Vaduz und Brissago pflegen.
"Eine bahnbrechende Tätigkeit" schrieb Alt-Dekan Franz Näscher. Aus seinen "Beiträgen zur Kirchengeschichte Liechtensteins" kann man ihre Leistungen rekonstruieren: Im Jahr 1948 engagierte sie sich in einer Bildungsanstalt in Rennes für "zurückgebliebene Kinder" (wie man damals sagte). Sie übernahm noch viele weitere Aufgaben im Dienste von Mitmenschen, insbesondere von jenen, die von staatlichen Institutionen als "unheilbar" eingestuft waren.
Kleine Anekdote : im Gästebuch ist ihr Eintrag just unter einer Zeichnung plaziert, wo der Heilige Martin von Tours seinen Mantel mit einem Bettler teilt. Ist das nur Zufall ?
mit Eltern und Nichte (1954)
Die Ordenstracht mit charakteristischer Haube ("cornette") war in Liechtenstein wenig bekannt. In Frankreich, wurde sie seit der Gründung des Ordens im Jahre 1633 von allen Schwestern getragen. Später wurde sie durch ein anderes Design ersetzt.
Elf Jahre später (neue Tracht) mit der anderen Nichte