3) Physik (EPS) – 2007
Die in den 1990er-Jahren geführte Zusammenarbeit in der Comenius-Arbeitsgruppe (siehe am Ende dieses Kapitels) war eine Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, die schliesslich zur Mitgliedschaft des Naturwissenschaftlichen Forums bei der Europäischen Physikalischen Gesellschaft (EPS «European Physical Society») führte. Die EPS ist einer der bedeutendsten Dachverbände «gelehrter Gesellschaften» in Europa.7
An der Plenarsitzung der EPS vom 23. - 24. März 2007 in London erfolgte die Aufnahme des Naturwissenschaftlichen Forums. Die Mitgliedschaft sicherte die langfristige Vertretung Liechtensteins in der internationalen Physik-Szene.
Mulhouse, Paris
Auf Wikipedia kann man nachlesen:
«Die European Physical Society (EPS) ist ein Zusammenschluss von 42 europäischen physikalischen Gesellschaften. Die 1968 gegründete wissenschaftliche Gesellschaft repräsentiert damit über 100.000 Physiker in Europa. […]. Grösstes Mitglied der EPS ist mit über 62.000 Mitgliedern die Deutsche Physikalische Gesellschaft. Kleinstes Mitglied die Liechtensteinische mit weniger als 50 Mitgliedern. Zweck ist die Organisation von Konferenzen und die Förderung des wissenschaftlichen Austausches8
Das Naturwissenschaftliche Forum ist nun die «Liechtenstein Section of the EPS», umgangssprachlich auch als Liechtenstein Physical Society bezeichnet.9 An den Delegiertenversammlungen (EPS-Councils genannt) und an anderen Tagungen wurde das Naturwissenschaftliche Forum abwechselnd von Stefan Mijic, Ralf Steiner10 und Cyril Deicha vertreten.
Die Versammlungen der Europäischen Physikalischen Gesellschaft EPS finden jeweils an verschiedenen Orten statt. Seit 2006 waren dies:
2006; 2018, 2022 Paris
2007 London und Zakopane
2010 ; 2011 ; 2016 Mulhouse
2012 Genf ; 2013 Strassbourg; 2014 Triest
2015 Bad Honnef ; 2017 Erlangen ; 2019 Split
2020 Brüssel (per Videokonferenz);
In der Presse wird festgehalten:
«Vor Kurzem fand die Delegiertenversammlung der Europäischen Physikalischen Gesellschaft im elsässischen Mühlhausen statt. Rund 80 Wissenschaftler aus 41 europäischen Ländern beteiligten sich an der zweitägigen Plenarsitzung dieses Dachverbandes. Zum ersten Mal wurde eine Frau an die Spitze der EPS gewählt: Prof. Dr. Luisa Cifarelli, Präsidentin der Società Italiana di Fisica, wird ab 2011 den Vorsitz übernehmen. Dr. Cyril Deicha aus Vaduz vertrat die Physikalische Sektion des Naturwissenschaftlichen Forums, welche seit 2007 Liechtenstein repräsentiert. Bei der Präsentation der ‹Working Group Energy› konnte Dr. Deicha das Plenum darüber informieren, dass sich seit 2008 auch in Liechtenstein eine Arbeitsgruppe mit dem Thema Energie befasst und im Lawenawerk schon zwei Symposien mit hochkarätigen Referenten organisiert wurden. Die als Andenken verteilte FL-Briefmarke ‹Jahr der Astronomie› wurde mit viel Beachtung entgegengenommen.»
Die jährlichen Veranstaltungen der EPS sind für Fachleute ein wichtiger Begegnungsort. Die Vertreter der grossen Länder kommen fast alle aus Physik-Hochschulen und Forschungsinstituten und nutzen die Gelegenheit, um Grundlagenforschung zu fördern. Für Kleinstaaten mit geringen Mitteln wie Liechtenstein ist die Teilnahme vor allem sehr nützlich, um Präsenz zu zeigen und so oft wie möglich Liechtenstein in einer positiven und sympathischen Weise zu präsentieren, worauf Dr. Cyril Deicha immer grossen Wert legt.» 11
Zusätzlich fanden mehrere EPS-Tagungen mit dem Motto «Science and Society» statt (Zakopane 2007, Ratnieki 2009, Belgrad 2014) und eine Jubiläumsveranstaltung zum 50-jährigen Bestehen der EPS in Genf (2018).
Bemerkenswert ist, dass bei dieser Jubiläumsfeier mit über 40 gleichberechtigten Sektionen nur zwei namentlich zitiert wurden: die deutsche und die liechtensteinische. Es sind die grösste Sektion (über 10 000 Physikerinnen und Physiker) und die kleinste («unter 50 Mitglieder»).
Klein aber fein, wir sind dabei!
7 Geschichte der EPS
8 https://de.wikipedia.org/wiki/European_Physical_Society
9 Wikipedia-Erwähnung: https://de.wikipedia.org/wiki/Liechtenstein_Physical_Society
10 Bericht aus Zakopane 2007
11 Liechtensteiner Volksblatt, 27.04.2010, S. 18
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Bad Honnef, Genève